Alle Erfahrungen im Leben werden mit den dabei verbundenen Gedanken/Überlegungen und erlebten Gefühlen sowie Körperreaktionen als „Emotionen“ im Körper gespeichert. Emotionen wie Furcht, Ärger oder Freude sind Erfahrungen und Erlebnisse, die sich in unserem äußeren Erscheinungsbild spiegeln. Sie sind mit konkreten Empfindungen in bestimmten Körperregionen und mit verschiedenen Körperhaltungen und Bewegungen unbewusst verknüpft. Emotionen zeigen sich in einer typischen Mimik (lächelndes Gesicht, Stirnrunzeln, Augenbrauen anheben oder Augen verdrehen) und Gestik (Nicken des Kopfes, Schulterzucken, Kopf hängen lassen oder mit stolzgeschwellter Brust schreiten) und in körperlichen Reaktionen: Wir schwitzen vor Ärger, haben einen Kloß im Hals, Schmetterlinge im Bauch, Herzklopfen vor Aufregung, eine Enge in der Brust oder kalte Füße. Das bedeutet: Emotionen und Körper sind miteinander verbunden.
Die Verbindung zwischen innerem Empfinden und äußerer Wirkung des Körpers ist unter dem Begriff „Embodiment“ (Verkörperung) bekannt. Das bedeutet: Einflüsse und Botschaften aus der Umwelt bewirken eine Resonanz im Körper. So reagieren wir beispielsweise bei Stress im Beruf unbewusst mit Zähneknirschen. Der Körper ist ein Spiegel der Seele. Alles, was uns innerlich beschäftigt, zeigt sich in unserer Körpersprache. Aber der Effekt funktioniert auch andersherum. Ob wir mit geradem Rücken und gestrecktem Nacken oder mit gesenktem Kopf durchs Leben gehen, wirkt sich auf die Muskulatur aus – und auf unsere Stimmung. Die eigenen Emotionen können wir nicht direkt steuern, aber unsere Muskeln und unser körperliches Verhalten können wir viel besser beeinflussen und so indirekt unsere innere Haltung kontrollieren. Auch mit einem Lächeln auf den Lippen fühlen wir uns gleich besser, gut gelaunt und oft sogar motivierter. Die Erklärung durch das Embodiment: Eine aufrechte Haltung und positive Mimik führen zu positiven Emotionen. Die wiederum steigern die Aufmerksamkeit und fördern die Bereitschaft, die wir für nachhaltige Entscheidungen und Veränderungen brauchen. Auf diese Weise wird unser Körper zu einer wichtigen Ressource und nimmt einen immensen Einfluss auf unser Fühlen, Denken und Handeln.
Starke Emotionen können unser Handeln so beeinflussen, dass es schwerfällt, sie unter Kontrolle zu halten. Wenn wir zum Beispiel mit jemandem aneinandergeraten und uns so richtig „zoffen“, verspannt sich der Körper und wir denken automatisch negativ: "Verdammt!", "Mist!". Wir sind ärgerlich oder wütend, wenn wir uns von anderen behindert oder ungerecht behandelt fühlen. Kochen die Emotionen aufgrund von Kränkungen hoch, kommt es schnell zu Missverständnissen und zur Eskalation. Mit unkontrollierter Wut im Bauch können wir ausfallend oder beleidigend werden. Wutausbrüche kommen jedoch weder privat noch im Job gut an und haben oft spürbare Konsequenzen. Wenn wir in einer Konfliktsituation vor Wut rot anlaufen, zeigt das aber auch dem anderen unsere Emotion an. Unser Konfliktgegner kann besser verstehen, wie wir eine Situation erleben und den Konflikt deeskalieren. Das Verständnis dieser Verhaltensreaktion wird als „Empathie" bezeichnet. Die Fähigkeit, solche Emotionen bei anderen zu erkennen als „Emotionale Intelligenz".
Wir sind unseren Emotionen also nicht hilflos ausgeliefert, sondern können sie aktiv nutzen. Mit einem Schritt zur Seite können wir uns fragen: Welche Signale sendet der Körper und was bedeuten sie? Was genau bringt mich oder andere gerade so „auf die Palme“? Letztlich beginnt emotionaler Stress in uns selbst, das Umfeld ist nur der Auslöser. Wie jeder Emotion, liegt auch Wut eine positive Absicht zugrunde. Sie weist uns darauf hin, dass Bedürfnisse nach Sicherheit, Zuwendung, Anerkennung oder Selbstbestimmtheit nicht erfüllt sind. Im ersten Schritt ist es daher notwendig, jene Bedürfnisse, die eine Emotion ausdrückt, zu erkennen und zu verstehen.
Hören wir also ruhig auf den Körper. Anstatt seine Signale als Störfaktoren abzutun, können wir lernen, sie zu entschlüsseln und zu nutzen. Wenn wir unsere eigenen Emotionen und die anderer Menschen besser verstehen und mit ihnen umgehen können, fällt es auch leichter, Missverständnissen vorzubeugen und Konflikte zu vermeiden. Und das geschieht nicht allein mit dem Kopf, sondern hier hilft der Körper. Er spricht immer mit.
Lassen Sie sich nicht von Ärger und Stress terrorisieren, sondern überwinden Sie Ihr Motivationstief mit einer kurzen Verschnaufpause, einer aufrechten Körperhaltung und etwas Bewegung. Das ist die beste und natürlichste Medizin gegen Ärger, weil sie unmittelbar Stresshormone abbaut und Distanz zu den Problemen schafft.
Richten Sie sich selbst auf und stellen Sie sich breitbeinig hin: Kopf hoch – Brust raus – Schultern zurück – Bauch rein.
Fühlt sich stark an, oder?
Nutzen Sie die echt Kölnisch Wasser 4-7-11-Methode: Vier Sekunden langsam und tief durch die Nase in den Bauch einatmen, die Luft kurz anhalten, sieben Sekunden durch den Mund ausatmen. Das Ganze wiederholen Sie mindestens 11 Mal. (Tipp: 11 Minuten lang hilft auch bei Einschlafproblemen.) Keine Lust auf Atmen? Wie wäre es mit dem „Moment of Excellence“? Erinnern Sie sich mit geschlossenen Augen an eine Situation, in der Sie sich frei, kraftvoll und pudelwohl gefühlt haben. Zum Schluss lassen Sie die Arme weit nach vorn und hinten schwingen und danach strecken und dehnen Sie sich lang und breit aus.
Wie fühlen Sie sich jetzt? Etwas stärker, entspannter, beschwingter und zuversichtlicher? Das würde mich riesig freuen! Falls Sie sich gerade keine Zeit für diese Übungen nehmen können, stampfen Sie Ihren Ärger mit den Füßen in den Boden und lassen ihn raus.
Auch Reden baut Stress ab. Vertrauen Sie sich mir an, wenn Sie körperliche und seelische Zusammenhänge besser wahrnehmen, analysieren und positiv verändern wollen. Ich helfe Ihnen dabei, Embodiment gezielt in Ihrem Führungsalltag einzusetzen.
Ich freue mich über ein kostenloses und unverbindliches Telefonat mit Ihnen, in dem wir ganz in Ruhe Ihr Anliegen und Ihre Fragen besprechen und klären, welcher Weg für Sie der Richtige sein könnte. Erst dann entscheiden Sie, ob Sie sich ein Coaching mit mir gönnen.
Silvia Hahn
Hahn-Coaching Köln
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